Heinrich Böll: Das Vermächtnis

Heinrich Böll: Das Vermächtnis

Die Erzählung spielt im Kriegsjahr 1943 und im Entstehungsjahr 1948, in dem der Erzähler plötzlich erkennt, daß die alten zerstörerischen Kräfte sich schamlos und ohne Schwierigkeiten wieder etablieren. Zufällig begegnet er einem früheren Hauptmann, der seine Promotion zum Dr.jur. feiert; es ist jener Hauptmann, der im Kriegsjahr 1943 im Zustand der Volltrunkenheit willkürlich den Oberleutnant Schelling ermordete. Fassungslos berichtet der Erzähler dem Bruder des Ermordeten über Schellings gescheiterten Versuch, in der gegebenen Unmenschlichkeit des Krieges Menschlichkeit zu erhalten.

Die Erzählung, geschrieben zwischen »Der Zug war pünktlich« und »Wo warst du, Adam?«, war lange verschollen, bis sie sich unter den umfangreichen und weit verstreuten Materialien wiederfand, die von der Universität Boston in die Kölner Stadtbücherei übernommen wurden. In »Das Vermächtnis« werden die frühen Anfänge einer restaurativen Entwicklung im Nachkriegsdeutschland sichtbar.

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